15.02.2007, 19:20
Bettina
koletnig@freenet.de.
- Führhundhalterin seit Januar 2007
- Führhundschule: Stiftung Deutsche Schule für Blindenführhunde,
Berlin Hirschgarten
- Rasse: Labrador, Farbe: gelb
Hallo an die hier mitlesenden FührhundhalterInnen und alle, die es noch werden wollen
Ich bin seit kurzem Halterin eines zweijährigen, temperamentvollen und verschmusten Labradors, der nun inzwischen fertig ausgebildeter Blindenführhund ist. Sein Name ist “Kimbo.
In der Deutschen Schule für Blindenführhunde bin ich drei Wochen lang betreut und zusammen mit dem Hund trainiert worden, danachh noch eine Woche bei mir zu Hause. Die Arbeit (Training, Unterordnungsübungen, etc.) ist anstrengend, aber schon jetzt kann ich sagen, daß dieser Hund für mein Leben eine große Bereicherung bedeutet. Niemand, der Führhundhalter werden möchte, sollte sich jedoch Illusionen hingeben: Ein Hund, insbesondere ein Blindenführhund, bedeutet eine große Verantwortung, die Arbeit mit ihm ist vor allem in der Anfangsphase zeitintensiv, kraftraubend und manchmal vielleicht sogar frustrierend, weil jeder Hund bei seinem neuen Frauchen oder Herrchen erst mal seine Grenzen austestet. Für mich war und ist es da gut, mich mit anderen auszutauschen, die Ähnliches erlebt haben und die mir vor allem eins nahelegen: nicht aufgeben! Hund und Mensch müssen erst zu diesem berühmten “Gespann” zusammenwachsen.
Eine große Bitte hätte ich da allerdings an die sehenden Mitmenschen, die vielleicht zufällig hier herumstöbern. Da die meisten Führhunde ein besonders freundliches Wesen haben, werden sie gerne in der Öffentlichkeit angefaßt und auch gestreichelt. Dieses Verhalten ist jedoch nicht nur kontraproduktiv, es stört den Hund bei seiner Arbeit und irritiert den blinden Menschen. Deshalb: Führhunde im Geschirr niemals anfassen! Und noch wichtiger: die eigenen Hunde anleinen, vor allem auf der Straße, in Bahnhöfen, etc. Dies sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber meiner Erfahrung nach leider nicht. Mein Kimbo wurde bereits von mehreren Hunden gebissen, deren Besitzer es dummerweise nicht für nötig hielten, sie an die Leine zu nehmen, oder die ihre Hunde schlichtweg selbst nicht einschätzen konnten. Durch solches Verhalten werden bei Führhund und seinem Halter unnötige Streßfaktoren hervorgerufen, die nicht sein müßten.
So, das mußte ich hier einmal loswerden. Wer mit mir gerne Erfahrungen austauschen möchte, möge sich bei mir melden, ich stehe gern auch mmit Ratschlägen oder sonstigen Informationen zur Seite, soweit es mir möglich ist.
Herzliche Grüße aus München
http://www.blindenfuehrhundschule.de.